Professor Kashiwagi und das Weltcafé

18.02.2022

Zwischen Experterninterview und Student*innen-Austausch

Von Johanna Mayr

Der Exkursionstag begann mit einer weiteren Veranstaltung: Professor Kashiwagi Kyōsuke (柏木亨介), dessen Fachgebiet die Volkskunde ist, hat uns einen einfachen (?) Einstieg in das Thema der Religion und der Bräuche der Aso-Region ermöglicht: Er erzählte uns in großem Detail über die Geschichte des Aso-Schreins und die historischen Beziehungen zwischen Buddhismus und Shintoismus in der Region. Die Feste der Aso-Region haben oft einen Zusammenhang mit dem landwirtschaftlichen Kreislauf: beim Onda-sai (御田祭) zum Beispiel bittet man darum, dass die Reispflanzen üppig wachsen. Danach ging er genauer darauf ein, wie sich die historischen Ortschaften zu der heutigen Stadt Aso gewandelt haben. Nach seinem informationsreichen Vortrag beantwortete Professor Kashiwagi noch einige unserer Fragen. Da er einer der ersten Experten ist, mit denen wir die Möglichkeit erhielten zu sprechen, hatten wir vieles zu fragen. Hoffentlich haben wir Professor Kashiwagi nicht zu sehr ausgefragt; er schien sich aber ebenfalls darüber zu freuen, dass wir großes Interesse an seinem Fachgebiet zeigten.

Nach einer erholsamen Mittagspause, etwas Reflexion und einigen Vorbereitungen teilten wir uns in kleine Gruppen oder einzeln in den Räumlichkeiten des Instituts auf, um eine kleine Austauschrunde mit Student*innen der Universität Kumamoto zu beginnen. Wir nutzten dafür die Plattform Wonder.me, die für die geplante Veranstaltung perfekt geeignet war. Nach einer kurzen Anmeldung (nur Name und Profilbild notwendig) wird man mit den anderen Teilnehmer*innen auf eine Karte gelegt, auf der man sich per Mausklick frei bewegen kann. Nähert man sich einer anderen Person, kann man mit ihr einen Videochat beginnen. In diesem Format quatschten wir also alle mit den Student*innen in Kumamoto; die Professor*innen bildeten eine eigene Gruppe. Wir diskutierten von Lieblingsreisezielen übers Aso-Projekt selbst zu unseren jeweiligen Studienrichtungen und Interessen. Melanie und ich hatten so viel Spaß, dass wir tatsächlich etwas zu laut wurden. Frau Szemethy war so nett, uns den Seminarraum aufzusperren und zur Verfügung zu stellen, um die Ruhe zu wahren. Andere haben sich gleich von Anfang an nach draußen in die Sonne gesetzt, um in Ruhe in jeder Lautstärke sprechen zu können.

Es war ein sehr intensiver Tag, der uns allen viele interessante Eindrücke beschert hat. Diese Intensität blieb uns in den nächsten Tagen erhalten, aber mit der Zeit lernt man es sich immer effektiver vorzubereiten. Die Begeisterung ist in unserer Forschungsgruppe auf jeden Fall nicht gesunken!

Unsere kleine Wonder.me-Gesprächsgruppe. Bild: Johanna Mayr.

In der Pause. Bild: Kaloyan Ivanov.

Studierendenaustausch mit Kumamoto in der Sonne am Campus. Bild: Lenka Miyanohara.