Nishihara: Herr Nakamura und unser erster digitaler "Ausflug"

17.02.2022

Ein digitaler Tag in der Gemeinde Nishihara.

Von Kaloyan Ivanov

Heute war ein interessanter Tag. Er begann um 9 Uhr mit der Präsentation von Herrn Nakamura (Name geändert) - ein ehemaliger Vizebürgermeister und Chef einer Dorfgemeinschaft in Nishihara im Westen der Aso-Region, gefolgt von einer Q&A-Session. Er war ein sehr freundlicher Mensch, der sehr viel über seine Region weiß. Er hat uns über viele verschiedene Sachen in seiner Region erzählt. Wir haben Vieles über die Entwicklung der Bevölkerung gelernt; er hat uns Vieles über Migration erzählt; wir hatten die Möglichkeit, von ihm über das Kumamoto-Erdbeben im Jahr 2016 und dessen Auswirkungen auf die Leute in Nishihara und in Nakamura-sans Ortschaft zu hören. Wir haben von ihm auch Vieles darüber erfahren, wie die Leute von Nishihara diese Krise durch die Kraft der Community (コミュニティの力) überwunden haben. Was mir im Kopf geblieben ist der Slogan: みんな一緒にいるからストレスもないです ("Weil wir alle zusammen sind, haben wir auch keinen Stress"). Aber (und was ist eine Erzählung ohne ein großgeschriebenes "Aber?), liebe*r Leser*in, denk nicht, dass alles so einfach und problemlos für uns war. Nakamura-san war sehr nett und sehr hilfsbereit, aber seine Präsentation und die Q&A-Session danach waren auch unsere größte Herausforderung auf unser Online-Exkursion nach Aso bis jetzt. Ich kann nicht sagen, ob es an seinem Dialekt lag oder an der Fachsprache, die er verwendet hat, oder nur an seiner Redegeschwindigkeit (ooooder eine Mischung von diesen drei?), aber wir haben uns alle schwergetan, dem ganzen Vortrag zu folgen. Das hat aber danach zu einer guten Post-Interview-Session geführt, wo alle ihre Eindrücke mitgeteilt haben, und so haben wir alle unsere Notizen vervollständigt. Die Aufnahme von dem Vortrag werden wir uns noch einmal morgen zusammen ansehen, sodass wir hoffentlich noch mehr Information entnehmen können.

Danach kam ein unerwartet interessanter Teil unseres Tagesablaufs - ein digitaler Walk durch Nishihara mithilfe von Google Maps. Ja. Ich fand eine Google Street View-Tour wirklich interessant. Das ist ein Satz, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich ihn schreiben würde. Wir haben uns einfach Orte in Nishihara angesehen, um ein Gefühl für die Region zu bekommen. Wir haben viele interessante Sachen gesehen, aber etwas, das wir nicht erwartet hatten und sehr interessant zu sehen war, war die Möglichkeit nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit zu reisen. Kurz nach dem Kumamoto-Erdbeben im April 2016, ich weiß nicht ob beabsichtigt oder nicht, war das Google Maps-Team dort und wir konnten heute die Zerstörung nach dem Erdbeben aus erster Hand sehen. Aber das war nicht alles. Sie sind nämlich noch einmal im Jahr 2021 dort hingefahren und wir durften den Zustand vom Mai 2016 mit dem im Jahr 2021 vergleichen, und das war etwas ganz Besonderes. Ich fand das Beispiel mit einem Schrein sehr interessant: Während wir durch ein kleines Dorf in Nishihara im Jahr 2016 "gereist" sind, haben wir nicht einmal bemerkt, dass ein Haufen Steine der Eingang zu einem Schrein sein könnte, aber dann im Jahr 2021 war es sofort ersichtlich! …Man kann das besser auf dem Foto sehen.

Den Rest des Tages haben wir uns hauptsächlich mit Vorbereitungen für den folgenden Tag beschäftigt, das schöne Wetter während den Pausen genossen und jede Gruppe hat sich auch mit den eigenen Projekt in der verbliebenen Zeit beschäftigt. Danke für’s Lesen und よろしくおねがいします!

Eingang zu einem Schrein in einem Dorf in Nishihara im Mai 2016 und 2021. Screenshot von google.maps.com

Interview-Nachbesprechung. Foto: Kaloyan Ivanov.