Japans Agrarsektor im Wandel: Graduelle Agrarreformen und ihre lokale Deutung

21.10.2021

Ein Vortrag von Hanno Jentsch im Rahmen der Reihe "Jenseits von Tokyo: Das ländliche Japan im Umbruch" am Donnerstag 21.10.2021 von 19:00–20:30

Vortragsreihe «Jenseits von Tokyo: Das ländliche Japan im Umbruch»

Die um ein Jahr verschobene und nun im Juli/August 2021 durchgeführte Sommerolympiade hat zu viel Aufmerksamkeit für die Metropole Tokyo als Veranstaltungsort geführt. Diese Vortragsreihe gibt hingegen Einblicke in ländliche Transformationsprozesse im gegenwärtigen Japan im Spannungsfeld zwischen Globalisierung, nationaler Politik und lokaler Gemeinschaft.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Asien-Orient-Instituts und des Völkerkundemuseums der Universität Zürich.

Japans Agrarsektor befindet sich seit Jahrzehnten in einer tiefen strukturellen Krise, die sich unter anderem durch eine ineffiziente Produktionsstruktur und die rapide Alterung der Landbevölkerung auszeichnet. Der Widerstand der mächtigen Agrarlobby stand radikalen Reformen lange im Weg. Seit den 1990er Jahren ist allerdings ein gradueller Reformprozess zu beobachten, der Elemente von Marktliberalisierung, Deregulierung und wettbewerbsorientierter Subventionierung im einst strikt regulierten Agrarsektor verankert hat. Der Vortrag diskutiert diesen Prozess und zeigt anhand von Fallbeispielen, dass der Wandel des Agrarsektors entscheidend davon abhängt, wie lokale Akteure den Interpretationsspielraum des nationalen Reformprozesses nutzen.

Vortrag von Dr. Hanno Jentzsch, Universität Wien
Veranstalter: Völkerkundemuseum Universität Zürich
Vortragsreihe: Jenseits von Tokyo: Das ländliche Japan im Umbruch
Homepage: https://www.agenda.uzh.ch/record.php?id=48131&reihe=1652