TAFEL 12: Patriotische Musik und Volkslieder

Das Militär war die erste japanische Institution, die die westliche Musik einführte, bereits vor dem Beginn des Musikunterrichts an den Pflichtschulen, wovon zahlreiche Marschlieder zeugen. Wegen des dreijährigen Militärdienstes bis 1945 kamen die jungen Japaner in engen Kontakt mit diesen Liedern und verbreiteten sie im ganzen Land. Nicht wenige dieser Lieder sind bis heute allgemein bekannt. Auch in historischen Filmen werden sie gerne zur Erzeugung einer entsprechenden Atmosphäre verwendet.

Als eigenständige japanische Entwicklung können die Naniwa-bushi (浪花節) oder rōkyoku (浪曲) angeführt werden, langsame, traurige, sehr lange Balladen, die mit der shamisen begleitet werden. Ihren ersten Höhepunkt erreichte diese Art Musik mit dem unheimlich populären Sanger Tōchūken Kumoemon (Nr. 04, 05) um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

In den 1930er Jahren wurden zahlreiche Serien mit Volksliedern aufgelegt, die an die japanischen Soldaten auf dem Kontinent verschickt werden sollten, um diese mit den Texten und Noten an die Heimat zu erinnern (Nr. 14 – 21). 

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