Der japanische Steingarten am Campus der Universität Wien

Name

Garten der blauen Meereswellen - 青海波庭園 Seigaiha teien

Das Konzept des Steingartens

Der japanische Steingarten „Seigaiha Teien“ (Japanisch: “Garten der blauen Meereswellen“) ist im Karesansui-Stil angelegt und die „Visitenkarte“ der  Ostasienwissenschaften. Er wurde 1999 anlässlich des 60-Jahre-Jubiläums des Faches Japanologie an der Universität Wien von Prof. Sepp Linhart initiiert, von Eishin Harada (Tokyo) konzipiert und gestiftet und von Hiraaki Kishimoto (Osaka) ausgeführt. Der Garten enthält zahlreiche Andeutungen auf die menschliche Existenz und das ruhig im Meer treibende Schiff Japan. Die Anordnung der Steine spiegelt den Lauf des Wassers wider. Der Wasserfall-Felsen im Hintergrund repräsentiert das Gebirge, dem das Quellwasser entspringt, das zum Fluss anschwellend schließlich ins Meer mündet. Die Schriftzeichen auf den vom Wasser getragenen Kugeln stehen mit „raku“ (Vergnügen), „“ (Leere) und „yume“ (Traum) für drei Wesenszustände des menschlichen Ichs im Zen-Buddhismus. Das steinerne Wasserbecken im Vordergrund dient symbolisch zur geistigen und körperlichen Reinigung der BetrachterInnen.

Material

Alle Materialien wurden aus Japan importiert (weißer Kies der Meeresbrandung aus dem Flussbett des Shirakawa/Kyoto, flache Wellensteine von der Insel Shikoku, drei Mikage-Steinkugeln aus Kobe und der Wasserfall-Felsen vom Berg Ikoma).

Pflege & Instandhaltung

Wie jeder Garten muss auch der japanische Steingarten regelmäßig gepflegt und instandgesetzt werden, da das Material (Bambuszaun, Kies) mit der Zeit brüchig wird oder ausdünnt. Der Garten wurde 2009 renoviert, zum Anlass der 140-jährigen diplomatischen Beziehungen zwischen Österreich und Japan. 2022 erhielt er eine weitere Renovierung durch die Erneuerung des Bambuszaunes und eine zusätzliche Auslegung von Zierkiesel.

 

Weitere japanische Gartenanlagen in Wien

  • Setagayapark
    "Döbling und der Stadtteil Setagaya in Tokio haben ein Freundschafts- und Kulturabkommen. Daraus entstand die Idee, in Döbling einen Japanischen Garten zu errichten. Der Setagayapark wurde Anfang der 1990er-Jahre vom japanischen Gartengestalter Ken Nakajima geplant."
  • Kirschenhain auf der Donauinsel
    "Der Kirschenhain wurde im Frühling 2002 von der japanischen Künstlergruppe "to the woods" in Zusammenarbeit mit der Magistratsabteilung 49 der Stadt Wien gestaltet. Die Kirschbäume sind ein Teil der 1000 japanischen Kirschbäume, die der Stadt Wien, anlässlich des 1000-Jahr Jubiläums von Österreich, als Geschenk übergeben wurden. Sie tragen jedes Jahr von Mitte bis Ende April karmesinrote Blüten. Dieser Kunstraum ist eine Neuinterpretation des traditionellen Japanischen Gartens."
  • Japanischer Steingarten im Schlosspark Schönbrunn
    "Der japanische Garten südlich des Palmenhauses in Schönbrunn wurde im Jahre 1913 von Schönbrunner Gärtnern erbaut und 1996 wiederentdeckt. Bei dieser Gelegenheit wurden zwei neue, repräsentative japanische Gärten als "Trockengarten" und "Teegarten" angelegt."
  • Takasakigarten im Kurpark-Oberlaa
    "Der 600 Quadratmeter große Takasakigarten liegt mitten im Gelände des Kurparks Oberlaa. Im Zentrum befindet sich ein Teich mit Steinbrücke und 2 Steinlaternen. Die Bepflanzung orientiert sich an den Gepflogenheiten der japanischen Gärten, zum Beispiel Japanischer Ahorn, Rhododendren, Hartriegel oder Zwergbambus."
  • Franz-Karl-Effenberg-Asia-Garten im Schulgarten Kagran
    "Der Franz-Karl-Effenberg-Asia-Garten beinhaltet einige prägende Elemente der fernöstlichen Gartenkultur wie etwa Quellstein, Bachlauf, Teich, Steinlaterne und Wildscheuche. Der Garten soll den Schüler*innen der Berufsschule für Gartenbau und Floristik sowie den Besucher*innen die vielfältige Pflanzenwelt Ostasiens näherbringen."
  • Fuchupark
    "Seit 1992 pflegt der Bezirk Hernals intensive freundschaftliche Beziehungen zu Fuchu, einer Stadt in der Präfektur Tokyo. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der Partnerschaft im Jahr 2022 erhielt diese Hernalser Grünanlage den Namen Fuchupark, und im Herbst wurde ein neues Stauden-Gräserbeet im japanischen Stil angelegt."
  • Tora-San-Park
    "Dieser kleine japanische Garten besteht seit 2009 aufgrund der Beziehungen von Floridsdorf und dessen Partnerbezirk Katsushika in Tokio.