TAFEL 16: Besonderheiten des Designs
Viele japanische Bildpostkarten zeigen eine oder mehrere schwarzweiße Fotografien, die in einen bunten, gemalten Rahmen gestellt werden, weshalb man sie als Passepartout-Postkarten bezeichnet. Diese bunten Rahmen werten die Bilder der Postkarten deutlich auf. Entsprechende Karten sind bereits bei den frühen Karten aus der Meiji-Zeit zu finden und ihre Beliebtheit hält bis in die dreißiger Jahre an.
Bei der Produktion solcher Karten tat sich die Schifffahrtslinie Nippon Yūsen Kaisha 日本郵船会社 (N.Y.K.) besonders hervor, die Karten mit ihren Schiffen in einem schönen Rahmen an die Reisenden als Werbung verschenkte. Auch andere Schifffahrtsunternehmen und die japanische Staatseisenbahn, die an reisenden Kunden interessiert waren, bedienten sich solcher Passepartout-Karten gerne als Werbung.
Auf den Rahmen findet man fast die gesamte japanische Pflanzen- und Tierwelt, aber natürlich auch Menschen, Fahnen und ähnliches. Die Fotos, die ja eigentlich das Wesentliche sind, sind oft sehr klein und die Rahmen dominieren. Eine weitere Besonderheit des Designs ist die häufige Verwendung von Prägedruck, der auf vielen ausgestellten Karten zu finden ist, ab den zwanziger Jahren aber verschwindet.