Projektbeschreibung
Die Tenpō-Reformen in den 1840er Jahren zu Ende der japanischen Abschließungsperiode betrafen die Welt der Holzschnitte durch zahlreiche Einschränkungen und Verbote, sie hatten aber auf die Welt der ukiyo-e vor allem einen nachhaltigen Effekt:
Die bisherigen Hauptthemen der Bilder, Kurtisanen und Schauspieler, verloren an Popularität, Karikaturen aller Art von politischen Karikaturen (fūshiga) bis zu harmlosen Scherzzeichnungen (giga) ohne tiefere Bedeutung setzten sich als neues Genre durch. Bis zum Ende der Tokugawa-Zeit blieben Karikaturen ein ungeheuer beliebtes Genre, und auch die Neuerungen der Meiji-Zeit und die autoritären Meiji-Regierung sind ein beliebtes Objekt von Karikaturen.
Dieses Genre ist bisher von der ukiyo-e-Forschung noch wenig erfasst worden, wozu sicherlich der schwierige Zugang - viele Bilder enthalten viel schwer lesbaren Text, die Texte und Bilder sind so verklausuliert, dass sie nur schwer verständlich sind - beiträgt. Dazu kommt, dass die herkömmliche ukiyo-e-Forschung ästhetische Kriterien bei der Auswahl ihrer Forschungsobjekte angewandt hat, die die Behandlung von Karikaturen von vorneherein ausschloss. Erst in den letzten zwei Jahrzehnten sind auch die Karikaturen auf ein immer größeres Interesse der Forscher gestoßen, wobei einerseits Subgenres der Karikaturen (Erdbeben-Bilder, Masern-Bilder, Yokohama-Bilder, ken-Bilder) oder Karikaturen einzelner Künstler (Kuniyoshi, Kyōsai, Kiyochika) zusammenfassend darzustellen versucht wurden.
Das vom Fond zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) finanzierte Projekt versucht eine Datenbank aller Karikaturen auf kommerziellen Holzschnitten von 1842 bis 1905 zu erstellen.
Beteiligte MitarbeiterInnen
- Linhart, Sepp
- Brandl, Noriko
- Gesellmann, Nora
- Heppner, Maria
Unterstützung
- Formanek, Susanne
- Yuasa, Yoshiko
- Noriko, Takahashi
- Shimizu, Isao