Das Ronbun Yomikai ist eine Art Leseclub, der im Oktober 2020 gegründet wurde. Seitdem haben wir uns alle zwei Wochen – natürlich online – getroffen, um gemeinsam japanologische Texte zu analysieren und diskutieren. Bevor wir uns jeweils Inhalt und Erkenntnissen gewidmet haben, sind wir auf Wissenschaftlichkeitskriterien, Struktur und Schreibstil eingegangen.

Insgesamt haben wir 22 Texte gelesen – vorwiegend wissenschaftliche Artikel aus Journals, aber auch gelegentlich Kapitel aus Sammelbänden sowie ein Conference Paper. Die meisten Texte waren auf Englisch, aber einmal pro Semester wurde ein japanisches Paper gelesen. Ein besonderes Highlight waren die beiden ‚Expertinneneinheiten‘ jeweils zu Semesterende, für die wir Antonia Miserka und Liliane Höppe von unserem Institut gewinnen konnten. Die beiden haben über ihre jeweiligen Forschungsprojekte erzählt und es war eine ungemeine Bereicherung, auf Augenhöhe konkrete Fragen zu Vorgehensweisen und Schwierigkeiten bei der Forschung stellen zu können.

Trotz des anfänglichen Andrangs waren wir schließlich nur eine kleine, aber dafür sehr motivierte, Gruppe. Jedes Mal gab es aufs Neue spannende und inspirierende Diskussionen. Jede_r von uns hat unterschiedliche Spezialgebiete oder Interessen, und somit neue Perspektiven eingebracht. Auch die gelesenen Artikel haben ein breites Spektrum an Themen, Methoden und Theorien abgedeckt.

Bei der Diskussion der Texte haben wir immer wieder festgestellt, dass es eine Geschmacksfrage ist, was einen ‚guten Schreibstil‘ ausmacht. An fast allen Texten gab es etwas zu bemängeln, oft bezüglich der Argumentationsführung oder Struktur, selbst wenn sie in peer-reviewten Journals erschienen sind. Aber aus den Fehlern anderer lässt sich bekanntlich etwas lernen und so haben wir auch davon profitiert.

Derzeit ist geplant, das Projekt im Wintersemester 2021 fortzuführen. Genaueres dazu wird Anfang Oktober bekannt gegeben. Wir freuen und jedenfalls über alle, die (auch nur sporadisch) mitmachen wollen!