Geschlecht und Faschismus in Darstellungen der japanischen Siedlungsaktivitäten in der Mandschurei

04.03.2021 18:30 - 20:00

A virtual u:japan lecture by Jasmin Rückert (HHU Düsseldorf).

| Abstract |

Während des Bestehens des „Puppenstaats“ Manchukuo investierten der japanische Staat und in der Mandschurei ansässige japanische Firmen mit unterschiedlichen Mitteln in die Verbreitung propagandistischer Repräsentationen der Region. Ein Beispiel für solche Propagandaproduktionen ist die Zeitschrift Manshū Gurafu („Manchuria Graph“), die im Mittelpunkt dieses Vortrages steht und unter Berücksichtigung des zeitgeschichtlichen Kontextes vorgestellt wird. Manshū Gurafu wurde zwischen 1932 und 1944 herausgegeben und von der Südmandschurischen Eisenbahn finanziert. Der frühere Avantgarde-Fotograf Fuchikami Hakuyō und seine Kollegen in der Mandschurischen Gesellschaft für Amateurfotographie prägten das Magazin maßgeblich. Sie bedienten sich stilistisch unter anderem aus dem Kanon sowjetischer Propaganda um die technologische Überlegenheit und einen von Japan angeleiteten Modernisierungsprozess des besetzten Gebiets zu demonstrieren.  Gleichzeitig wurde über Manshū Gurafu auch das Bild eines idyllischen, utopischen und zur Besiedlung durch japanische Siedler bereitstehenden Landes vermittelt. Die Darstellungen der japanischen Siedler und Siedlungsaktivitäten stehen im Fokus dieses Vortrags. Insbesondere wird dabei die Inszenierung von Geschlecht, Jugend und Gemeinschaft und deren ideologische Aufladung in den Blick genommen. Die Analyse der Zeitschrift ist Teil eines DFG-geförderten Projekts zur Untersuchung visueller japanischer Propaganda unter besonderer Berücksichtigung von Ästhetiken, die sich geschlechtlicher Darstellungen bedienen.

| Bio |

Jasmin Rückert studierte an der Universität Wien und der Universität Paris VII Diderot Japanologie, Kunstgeschichte und Gender Studies. Seit 2017 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Heinrich Heine Universität Düsseldorf und ist dort Projektmitarbeiterin bei Prof. Dr. Andrea Germer in dem Forschungsprojekt „Faschismus und Geschlecht: Visuelle Propaganda im Japan der Kriegszeit“.

| Date & Time |

u:japan lecture | s02e01
Thursday 2021-03-04, 18:30~20:00
max. 300 participants 

| Plattform & Link |

| Further Questions? |

Please contact bernhard.leitner@univie.ac.at or
florian.purkarthofer@univie.ac.at.

Organiser:

Institut für Ostasienwissenschaften - Japanologie